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Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Weltall sich begegnen.

(Paul Cezanne)

So wirken Farben

Farben machen glücklich - und erfolgreich!
Farben kann man sich nicht vorstellen, man muss sie sehen, um sie zu spüren.
Gute Gefühle entstehen durch Farben und lassen uns gut auf unser Umfeld wirken.
Ohne Farbe wären wir blass, mit Farbe gewinnen wir Kraft.
Stress wird erträglicher, wenn wir uns mit richtigen Farben bewusst stärken.

Farbe Schwarz

Einerseits engt Schwarz ein und macht depressiv, anderseits erzeugt Schwarz ein Uterusgefühl der Geborgenheit. In schwarzer Kleidung kommt man sich häufig schön und mächtig vor, worauf auch di Wirkung schwarzer Anzüge, Dessous und Mäntel beruht. Zur Individuation ist es wesentlich, die schwarzen Aspekte (die unbeleuchteten, das heißt die verdrängten oder unbekannten Seelenanteile) zu betrachten. Es zeigt sich, dass Personen mit einem guten Verhältnis zu ihrem Körper Schwarz lieben, da Schwarz erotisiert.

Positiv: fördert den Kontakt mit dem Unbewussten, stärkt Klarheit und Selbstsicherheit
Negativ: wirkt deprimierend, man fühlt sich verloren

Farbe Braun

Kreativitätsforscher sind sich einig: Braun dämpft die Kreativität. Es wirkt sich negativ auf das geistige Wohlbefinden aus. Das mag daran liegen, das Braun negativ auf das geistige Wohlbefinden aus. Das mag daran liegen, dass Braun zu sehr Gemütlichkeit ausstrahlt, eine Gemütlichkeit, die den Gegenpol zur Kreativität darstellt. Braun ermüdet, da es in vielen seiner Farbtöne als reizlos empfunden wird.

Farbe Orange

... fördert die Begeisterungsfähigkeit und Selbstsicherheit. Es befreit von Blockaden. In der Therapie sagt man: >>Orange öffnet<<. Es ist eine stark extravertierte Farbe, die ausstrahlt und lebhaft ist und deswegen anregend wirkt. Orange gilt speziell bei extravertierten emotionalen Menschen als Wohlfühlfarbe. Bei Frauen ist es beliebter als bei Männern. Frauen erwähnen oft, dass Orange ihnen Selbstsicherheit und Stärke vermittelt. Orange wirkt gegen melancholische und depressive Gefühle. ES regt den Appetit an und wird daher in der Behandlung von Magersucht eingesetzt und bei Übergewichtigen verboten. Orange verstärkt den erotischen Ausdruck. Es regt an, ohne wie Tot aufzuregen. Orange schafft ein Wohlgefühl durch Wärme. Wer überarbeitet und geistig überspannt ist, dem tut Orange gut. Es ist eine Farbe, die von geistigen Blockaden befreit, den Ideenfluss und die Kreativität erhöht. Allerdings wirkt Orange aufdringlich, wenn man selbst aufgeregt und enthusiastisch ist. Peter Green der Gründer der Band Fleetwood Mac, pflegt nach deinem psychotischen Zusammenbruch seine Fingernägel orange zu lackieren, um damit die Menschen zu erschrecken. Psychologische Wirkung der Farbe Orange: Wärme, Oberflächlichkeit, Mitgefühl, Lebenslust, Erotik, Aufmerksamkeit heischend.

Farbe Silber

... wird mit der Konzentration der geistigen Arbeit verbunden. Wie Blau bei den prismatischen Farben ist Silber bei den Metallfarben die kälteste. Silber wird als kühl und distanzierend angesehen.

Farbe Gelb

... verlangt Aufmerksamkeit, es zieht den Blick an. Das weiß nicht nur jeder Verkehrsteilnehmer, das ist auch von der Sehphysiologie her verständlich. Gelb baut viel Sehpurpur (Rhodopsin) in den Stäbchen Ihres Auges ab. Sein hervortretender Charakter kann allerdings schnell nervig wirken. Dann schafft es Anspannung statt Wohlgefühl. Für zur Trägheit neigende Menschen ist Gelb die geeignete Wohlfühlfarbe. Im Gegensatz zu Rot, das körperlich anregend wirkt, beflügelt Gelb Ihren Geist. Gelb macht ideenreich und kreativ. Gelb gibt Ihnen speziell dann ein Wohlgefühl, wenn Sie Klarheit benötigen. Weil es einen lockeren Optimismus schafft, fühlen sich die meisten Menschen mit Gelb wohl. Allerdings darf dieses Gelb kein schmutziges sein oder ins Grünliche gehen. Ansonsten baut Gelb Ängste und damit Verspannungen ab. Wer häufig geistig angespannt ist und sich schwer entspannen kann, dem hilft ein warmer Gelbton. Eine gelbe Decke über den Schultern oder besser noch der Blick auf eine gelbe Wand hilft. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, die Wand gelb zu strechen, auf die Sie schauen, wenn Sie am Schreibtisch sitzen? Dabei werden Ihnen die Tücken des Gelbs deutlich: Wenn Sie Gelb auf einem kleinen Farbkärtchen sehen, dann tendiert es dazu, eher warm zu wirken und somit eine gute Stimmung zu versprechen. Dasselbe Gelb wird auf einer größeren Fläche kälter wirken. Sie werden von der Wirkung des Gelbs enttäuscht sein. Es wird einen leichten Grünstich aufweisen, der alles Wohlgefühl zerstört. Bei Farbkärtchen sollte man bei Gelbtönen stets eine Abtönung wärmer wählen als die Farbe, die man wirklich haben möchte. Gelb unterstützt nachweislich die Konzentration, fördert die Klarheit und schafft eine optimistische Atmosphäre, da es Ängste mindert. Zu viel Gelb macht jedoch nervös und kann zu Übertreibungen führen. Der angeregte Geist wird dann zum leichtsinnigen und wahnwitzigen Geist. Als der Maler der Farbe Gelb wird stets Vincent van Gogh genannt. Im einem Atemzug folgt, dass van Gogh seine Geisteskrankheit mit der Farbe Gelb zu kontrollieren suchte- oder war sie deren Ausdruck? Seit der Veröffentlichung der Bilder der Prinzhorn-Sammlung (Sammlung des Nervenarztes Hans Prinzhorn (1886-1933) von Bildern psychisch Kranker) schien es sich zu bestätigen, dass Geisteskranke sich mit Vorliebe der Farbe Gelb zuwenden. Eine der klassischen Hypothesen lautet, das sie sich mit Gelb zu stabilisieren suchen, da sie sich von der Klarheit des Gelbs eine Heilung ihrer Verwirrtheit versprechen. So falsch scheinen diese Kranken nicht zu liegen, denn spüren Sie es nicht ebenfalls: Ein gelber Raum, gelbe Gegenstände senden Licht in ein trübes Gemüt und verhelfen zur Klarheit. Van Gogh soll hier aber nicht einseitig als Geisteskranker dargestellt werden. Er hat mit seinem individuellen Stil und mit seiner geradezu materiellen Gestaltung der Farbe Gelb einen großen Einfluss ausgeübt. Das Bürgertum war speziell von seinen gelben Bildern derart berauscht das es sich geradezu epidemisch in eine Gelb-Mode im ausgehenden 19. Jahrhunderts stürzte.

Farbe Blau

... als Farbe des Gefühls ist so gegensätzlich oder zweipolig wie unser Gefühle selber: Blau hängt einmal mit Melancholie zusammen, man spricht vom melancholischen Blau. >>I am feeling blue<< und der Blues (auch im umgangssprachlichen Ausdruck >>I have got the blues<<) – beide Ausdrücke verweisen im Englischen auf eine niedergeschlagene Stimmung. Blau wirkt tief beruhigend, verlangsamt das Denken, löst Verspannungen und Nervosität und lindert Schlafbeschwerden. Fühlt man sich unwohl, da man zu aufgeregt ist und neben sich steht, ist Blau die ideale Farbe, um wieder in die eigene Mitte zu kommen. Blau fördert die Regeneration. Wer sich um Hingabe und die Entwicklung seiner Seelenkräfte bemüht, der sollte sich mit Blau umgeben und häufig Blau tragen. Blau ist die Farbe der unendlichen Möglichkeiten: Blau schafft einerseits eine Atmosphäre von Sympathie, Geborgenheit, Freundlichkeit und Frieden, anderseits die der bedrückenden Melancholie. Hilfreich ist Blau für explosive Menschen wie Choleriker oder impulsiv Handelnde, denn es schafft Gelassenheit und Geduld. Gift ist Bau für Menschen in depressiven Stimmungen. Blau regt bei vielen Menschen die Phantasie an, was den >>Blues<< und die Sehnsucht, Heimweh und Fernweh, Abenteuerlust oder aber den Wunsch, nach Hause zurückzukehren, mehren kann.

Farbe Gold

Die Farbe Gold steht für die Sehnsucht nach Macht und Reichtum. Für Jung drückt Gold den inneren Reichtum, das Ideal der seelischen Ganzheit.

Farbe Rot

...ist die dominante und dynamische Farbe aller positiven Lebensgefühle. Es ist die Farbe der Liebe und des Lebens, der Leidenschaft und der Körperlichkeit. Das Sexuelle und Dionysische des Roten ist von der körperfeindlichen und alle Menschen mit roten Haaren sind suspekt. Rothaarige Frauen sind geil, sagt der Volksmund. Eine prüde Kultur wird Rot als Farbe der Leidenschaft stets ablehnen und dämonisieren. Rot erhöht den Adrenalinausstoß, es macht aktiv. Es kann jedoch – leichter nur Details rot sein, oder Rot sollte mit Umgebungsfarben abgeschwächt werden. Gut eignet sich Rot für die Überwindung von Müdigkeit und Niedergeschlagenheit, bei Motivationsschwierigkeiten und allgemeiner Unlust. Wer Angst vor dem Leben hat, dem tut eine rote Farbumgebung gut. Rot hilft, im Hier und Jetzt zu leben, und schafft – speziell wenn es sich dem Orange annähert – eine warme Atmosphäre. Durch die Anregung des Blutkreislaufs durch Rot nimmt man sich selbst und seine Umgebung wärmer wahr. Rot ist eine ambivalente Farbe: Sie kann bis zu einer gewissen Dosis aktivierend, wärmend und heilend wirken, über diese Dosis hinaus ist sie jedoch unangenehm. Um ein Farbengedächtnis wie die persischen Teppichknüpfer zu bekommen, die ohne Schwierigkeiten 50 verschieden rote Farbtöne nur durch Ansehen unterscheiden können, empfehle ich ihnen folgende Übung (die Sie auch mit jeder anderen Farbe durchführen können): Wählen Sie sich einen Gegenstand aus dem Zimmer, in dem Sie sich gerade befinden. Prägen Sie sich exakt seine Farbe ein. Nun gehen Sie in ein anderes Zimmer und suchen dort genau diesen Farbton.

Farbe Violett

Mit Ausnahme von hellen und fliederfarbenen Tönen schafft Violett schnell ein Gefühl der Enge. Als kalte Farbe wirkt es zudem noch distanzierend. Allerdings besitzt Violett wie Grün eine große Farbreichweite, und es kommt auf den jeweiligen Farbton an. Dunkelblaues Violett wirkt beruhigend und anziehend, hellrotes Violett (bestimmte Purpurtöne) dagegen regt an und wirkt sehr aufdringlich. Die Wohlfühltöne liegen im Violettbereich an der Grenze zu Blau. Dort wirkt violett ausgleichen, spricht zugleich unsere Intuition an und entspannt den Intellekt. Da Violett – außer dem tiefblauen Ton – das Nervensystem stimuliert (hohe Energie, hohe Schwingungszahl), ist es bei Nervösen und Gestressten unbeliebt. Sie lehnen die Farbe Violett ab und fühlen sich in violetter Farbumgebung fremd und unwohl. Auf träge Menschen wirkt dagegen Violett angenehm. Violett ist eine Sekundär-, also eine Mischfarbe. Farbpsychologisch werden die Mischfarben mit den gemischten Gefühlen gleichgesetzt, während die eindeutigen Primärfarben der Klarheit und Eindeutigkeit verbunden werden. Allerdings kann eine Vorliebe für Mischfarben auch auf ein differenziertes Farbverständnis zurückgehen, das sich erst mit zunehmendem Alter einstellt. Kleine Kinder greifen zu Rot, später zu Blau oder Gelb, aber es dauert bis zur Pubertät, ehe sie ein reines Violett lieben lernen (vorher wenden sie sich als erster Mischfarbe dem auffälligen und warmen Orange zu). Violett kann als di >>typischste<< Mischfarbe angesehen werden, da in ihr die beiden gemischten Farben noch nicht zu einer neuen, in sich ruhenden Qualität gefunden haben (zumindest ist das eine oft vertretene, von Goethe inspirierte Ansicht). Sie scheinen miteinander zu kämpfen, was sich durch die viel zitierte Unruhe des Violetts ausdrückt Mal scheint das Violett zum Roten, dann wieder zum Blauen hinzutendieren, und das bei dem gleichen Ton je nach Beleuchtung und Farbumgebung. Wenn Violett durch Weiß gebrochen oder stark aufgehellt wird, erscheint es als Lila. Diese Aughellung beruhigt. Nun scheint der Farbton seine Mitte gefunden zu haben. Deswegen ist dieser Farbton beliebter als das reine Violett. Der violette Farbton wird von introvertierten Menschen bevorzugt. Sie fühlen sich seiner inneren Spannung verwandt und kennen jenes Hin- und Hergerissen- Sein zwischen zwei Polen. Gerät diese Farbe aus ihrer Mitte und tendiert zum Roten hin, dann möchte sie auffallen oder zumindest etwas Besonderes sein – so charakterisiert zumindest die Farbpsychologie Menschen, die einen Purpurton lieben. Sie möchten der König oder die Königin in ihrer Welt sein und wirken auf ihre Umwelt produktiv, aber auch überheblich, eitel und aufgeblasen Lieben Sie den blauen Violett-Ton, hält man sie für ängstlich oder gar niedergedrückt bis depressiv. Bei der Vorliebe für hellere Violett-Töne oder Lila unterstellt man Ihnen eine hohe Empfindsamkeit und wird Sie für einen Ästheten halten. Frauen, die Violett-Töne trage, werden zwar von Männern begehrt, aber zugleich vermutet man bei ihnen einen Hang zur Hysterie und projiziert eine Sucht nach Individualität auf sie. Ob sich Mann oder Frau violett kleiden, immer umgeben sie sich mit dem geheimnisvollen Hauch der Homosexualität. Zu seiner Liebe zu Violett zu stehen, ist in unserer Gesellschaft nicht einfach. Bestenfalls hält man Sie für jenen ästhetischen Intellektuellen, der etwas abgehoben lebt. Nach den Schriften C. G. Jungs wird Violett als eine undifferenzierte Einheit von Blau und Rot angesehen, was die Anhänger dieser Richtung vermuten lässt, dass hiermit eine frühe Entwicklungsstufe angesprochen oder ausgedrückt wird, welche die Ausdifferenzierung von weiblich und männlich noch nicht vollzogen hat. Für die aus dieser Schule stammende Analytikerin Jolande Jacobi (1890-1937) symbolisiert dagegen Violett ein mystisches und tiefes intuitives Verstehen. Sie sieht im Violett eine ausdifferenzierte, komplexe Gestalt, wohingegen ihre Kollege mit genauso stimmigen Argumenten und Beobachtungen von einem undifferenzierte und regressiven Violett sprechen. Violett ist in jeder Hinsicht eine doppelgesichtige Mischfarbe, die an zwei unterschiedlichen Farbpolen teilhat, auf die jeder seine eigene Psyche projiziert. Erstaunlicherweise gibt es bei der Mischfarbe Grün, welche die noch viel extremere Farbpolarität zwischen Gelb und Blau verbindet, längst nicht solch gespaltene Lager wie bei Violett. Es scheint, dass zur Goethe-Zeit mit dem Ende der Alchemie die vormals positive Bedeutung der Farbe Violett umgeschlagen ist. Spätestens seit Ende des 18. Jahrhunderts scheinen sich die Geister am Violett zu schneiden und sich auf die Apokalypse zu besinnen, die in christlicher Tradition mit der Farbe Violett charakterisiert wird.

Farbe Weiß

Das ewige Weibliche - die weiße Anima

Bei C. G. Jung tritt die Anima sowohl in der weißen als auch in der schwarzen Form auf, wobei Erich Neumann (1905-1960) in seiner grundlegenden Studie zur Anima >>Die große Mutter<< (Erstauflage Zürich 1956) die weiße Anima mit der fruchtbaren, die schwärze Anima mit der furchtbaren Mutter verbindet. Der Autor betrachtet in diesem Abschnitt das idealisierte, fruchtbare Weibliche, das in unserer Kultur stets weiß erscheint. Die Anima – das, was Mann und Frau als weiblich erleben – wird projiziert. Man sieht seine eigene innere weibliche Seite in die konkrete Frau der Außenwelt hinein. Christen projizieren kollektiv ihre innere weibliche Seite auf die Darstellung der weißen Maria. Die Buddhisten Gestalten dies Projektion in der weißen Tara, Kapitän Ahab im weißen Wal. Immer ist die Anima mit dem Mond assoziiert. Die weißen Tiere wie der weiße Vogel, die weiße Schlange oder der weiße Wurm, in den sich eine Frau in einer Geschichte von Bram Stoker verwandelt, sind weiße Wesen des Mondes. Die Anima ist ein wesen der Reflexion, deswegen weiß gestaltet. Alle weißen Frauen kann man als Animaprojektion interpretieren. In ihren vereint sich das vielfältige Bild des Weiblichen zwischen fruchtbarer und fruchtbare Mutter.

Das ewige Weibliche - die weiße Anima Bei C. G. Jung tritt die Anima sowohl in der weißen als auch in der schwarzen Form auf, wobei Erich Neumann (1905-1960) in seiner grundlegenden Studie zur Anima >>Die große Mutter<< (Erstauflage Zürich 1956) die weiße Anima mit der fruchtbaren, die schwärze Anima mit der furchtbaren Mutter verbindet. Der Autor betrachtet in diesem Abschnitt das idealisierte, fruchtbare Weibliche, das in unserer Kultur stets weiß erscheint. Die Anima – das, was Mann und Frau als weiblich erleben – wird projiziert. Man sieht seine eigene innere weibliche Seite in die konkrete Frau der Außenwelt hinein. Christen projizieren kollektiv ihre innere weibliche Seite auf die Darstellung der weißen Maria. Die Buddhisten Gestalten dies Projektion in der weißen Tara, Kapitän Ahab im weißen Wal. Immer ist die Anima mit dem Mond assoziiert. Die weißen Tiere wie der weiße Vogel, die weiße Schlange oder der weiße Wurm, in den sich eine Frau in einer Geschichte von Bram Stoker verwandelt, sind weiße Wesen des Mondes. Die Anima ist ein wesen der Reflexion, deswegen weiß gestaltet. Alle weißen Frauen kann man als Animaprojektion interpretieren. In ihren vereint sich das vielfältige Bild des Weiblichen zwischen fruchtbarer und fruchtbare Mutter. Zum ersten Typ der weißen Frau, der Verführerin oder Dämonin, gehören Frau Holle und die Natur im Bild des weißen Wals. Gerade in >>Moby Dick<< finden wir die Naturgewalt der negativen Anima gestaltet. Es ist die Angst und der Schrecken vor dem Weiblichen, der die Männer auf den Walfänger fliehen lässt und sie in die nördlichen Eiswüsten treibt, um sich dort vom weiblichen Weiß tödlich faszinieren lassen. Zum zweiten Typ, dem Totengeist, gehören leichte, luftige Wesen, die von unseren Projektionen geformt werden: die Geister und Gespenster. Diese Projektionen treten mit Vorliebe auf Schlössern und Burgen auf. Zu wichtigen Gelegenheiten, wie vor einer Geburt oder einem Tod, offenbart sich die weiße Frau als Geist der Urahnin, zum Beispiel auf den Schlössern in Ansbach und Bayreuth. Dies zeigt uns, wie viel Projektionsenergie eine Urahnin auf sich ziehen kann, so dass sie sich als weiße Anima mithilfe der weißen Geisterfrau manifestiert. Dort, wo eine bestimmte Frau idealisiert wird, dort wird sie mehr oder weniger deutlich zum geistigen Wesen, zur weißen Frau: Mag sie sich als Maria, als weiße Tara oder als Schlossgeist zeigen – das sind Gedankenbilder, die Aspekte der Anima zeigen. Weiß gibt Weite, regt den Intellekt an, wirkt aggressiv, aber auch unschuldig; die wenigsten Menschen fühlen sich in einer weiß dominierten Farbumgebung wohl.

Positiv: Offenheit
Negativ: Weiß wirkt aggressiv, da es ins Auge sticht

Wie Farben wirken

Farben wirken auf allen Ebenen: körperlich, geistig und seelisch. Wie kann man diese Wirkung erklären?

Physikalische Eigenschaften und physiologische Prozesse

Farbe ist ein Sinneseindruck der entsteht, wenn Licht mit Wellenlängen zwischen etwa 300 und etwa 700 Nanometern auf die Netzhaut des Auges fällt. Das Licht, eine farblose Energiestrahlung, veranlasst spezielle Sinneszellen im Auge zu einer Nervenerregung, die zum Gehirn geleitet wird und dort auf bisher weitgehend ungeklärte Weise als Farbe ins Bewusstsein des Menschen tritt. Die Brechung des Lichts in prismatische Farben wurden erstmals von Sir Isaac Newton (1643-1727) beschrieben. Er erklärte, das der Brechungsindex (das Maß der Brechung) von der Farbe des Lichts abhängig ist. Deswegen liegen die Farben im Regenbogen wie bei anderen prismatischen Brechungen nebeneinander statt >>ineinander<< wie beim weißen Licht. Newton untersuchte fernen Interferenzerscheinungen, die entstehen, wenn zwei oder mehrere Farbschwingungen sich überlagern, woran unser heutiger Begriff >>Newton’sche Ringe<< noch erinnert. 1704 erschien sein Werk >>Optics<<, das den Beginn der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Phänomen des Lichts und der Farben darstellte. Die Anordnung der Farben im Farbenkreis zur Verdeutlichung der logischen Farbbeziehungen stammt ebenfalls von Newton und fand viele Nachahmer von Goethe bis zum Baumhaus.

Das Auge kann den Schwingungsbereich des Lichts von etwa 400 bis 700 nm wahrnehmen (1 Nanometer, abgekürzt nm, entspricht dem Milliardstel eines Meters: 1 nm = 10^-9). Trifft Licht aus diesem Schwingungsbereich auf unser Auge, wird das Licht durch die Linse u. a. auf die Zapfen (Sehzapfen) der Netzhaut geleitet. Dort fällt es auf die Rezeptoren für die Farbwahrnehmung. Diese geben über den Sehnerv die Information an das Gehirn weiter.

Die entsprechende Farbschwingung wird >>eingelesen<< und die Vorstellung der bestimmten Farbe im Betrachter erzeugt.

Farbe wirkt über das Gehirn direkt auf die Energie des Menschen. Durch entsprechende Farbwahl können auf diese Weise Blockaden gelöst werden. Die Energie kann wieder frei fließen. Wir fühlen uns gut, leit und beschwingt.

Albert Einstein (1879-1955) gelang es, anknüpfend an Max Planck (1858-1947), die Doppelnatur des Lichts nachzuweisen, indem er Licht sowohl auch direkt materiell nach dem Korpuskelmodell. Dies ist eine weitere mögliche Erklärung, warum Farben, die wir nicht sehen, auf uns wirken.

Psychologische Wirkungen

Farben wirken auf unsere psychische Gesundheit. Sie sind Nahrung für Seele und Sinne. Alle Sinneswahrnehmungen haben Einfluss auf unsere Gefühle, im besonderen maße die Farben: Mit Rot würde Sie beispielsweise niemals eine depressive Stimmung verbinden. Farben lösen automatisch unbewusste Reaktionen und Assoziationen aus (die teilweise archetypisch, d.h. angeboren und deswegen grundlegend sind):

  • Blau beruhigt
  • Rot wirkt anregend bis aggressiv
  • Gelb hemmt Ängste

Farben sind somit wesentlich für unser Wohlbefinden. Kommt ein Gestresster in einen roten Raum, wird er noch angespannter, während er ein einer blauen Farbumgebung zunehmend ruhiger wird.
Leuchtende Farben erhöhen die Wachsamkeit und sind deswegen dort sinnvoll, wo vor Gefahren gewarnt werden soll. Blau- und Grüntöne dagegen eignen sich für Räume, in denen wir uns entspannen möchten, beispielsweise für Badezimmer.

Die mentale Reaktion auf Farbe haben besonders die Architekten und Schlossbaumeister seit dem Barock studiert. Es zeigt sich, dass die Farbe einen erheblichen Einfluss auf die Raumwirkung ausübt. Ein roter Raum wirkt zum Beispiel kleiner als in blauer. Mächte man eine niedrige Decke optisch heben, kann das mit einem hellblauen Anstrich geschehen, wohingegen ein dunkelblauer Anstrich die Decke optisch niedriger erscheinen lassen würde.